HOLZVERBRENNUNG ist nicht klimaneutral !

Seit Hunderttausenden von Jahren nutzen die Menschen Holz zur Verbrennung. Die Beherrschung des Feuers ermöglichte das Kochen und Heizen, Lagerfeuer hatten bereits in der Frühzeit eine Bedeutung als Versammlungsorte. Vielleicht ist Heizen mit Holz daher in der allgemeinen Meinung positiv belegt: Es wird noch heute mit Gemütlichkeit assoziiert, vielleicht weil die Holzverbrennung viele Errungenschaften der Zivilisation ermöglichte.

Und Heizen mit Holz wird als klimaneutrale Alternative zur Verbrennung fossiler Rohstoffe sogar politisch gefördert. Leider völlig zu Unrecht, denn es stimmt nicht, dass Heizen mit Holz klimaneutral ist. Bei der Verbrennung von Holz entsteht wie bei jedem Verbrennungsvorgang CO2 – im Vergleich zu fossilen Energieträgern sogar mehr CO2 pro erzeugter Wärme -Einheit. Außer CO2 entstehen Feinstaub und Methan.

Der Behauptung, dass Heizen mit Holz klimaneutral sei, liegt die Annahme zugrunde, dass Bäume beim Wachsen so viel CO2 binden, wie beim Verbrennen erzeugt wird. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass die Freisetzung von CO2 beim Verbrennen sofort erfolgt, während der Einbau von CO2 in das nachwachsende Holz erst während des Wachsens, also während der kommenden Jahrzehnte erfolgt – wenn überhaupt, denn es ist äußerst fraglich, ob so viel Holz überhaupt noch nachwachsen wird.

Folgende Fakten müssen bei der Gesamtbetrachtung berücksichtigt werden:

  • Es wird derzeit weit mehr Holz verbraucht und verbrannt als neu angebaut
  • Es stimmt z.B. nicht, dass Pellets nur aus Abfallholz gewonnen werden
  • Der Verbrennungsvorgang mit Freisetzung von CO2 findet jetzt in der Gegenwart statt, der CO2 Verbrauch durch Wachstum der neu angepflanzten Bäume erst in der Zukunft in den kommenden Jahrzehnten
  • Alle Klimamodelle rechnen den Wald als CO2 Senke ein
  • Aufgrund der Klimakatastrophe nimmt die Häufigkeit von Waldbränden jedes Jahr zu, hier entsteht zusätzliches CO2 und es wird Wald vernichtet.

Holz ist ein wertvoller Rohstoff, daher sollte Holz sparsam und nachhaltig verwendet werden – z.B. als Bauholz. Holz ist zu wertvoll, um einfach zum Heizen verbrannt zu werden. Dies gilt insbesondere für Kraftwerke, in denen statt Kohle zunehmend Holz verbrannt wird. Für die Erzeugung von Wärme gibt es bessere Alternativen, z.B. Geothermie.

Laut EU - Beschluss zu der überarbeiteten Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) wird die Nutzung von Biomasse aus Holz unter bestimmten Bedingungen weiter als klimaneutral eingestuft, was wissenschaftlich falsch ist. Diese Richtlinie führt dazu, dass entsprechende Förderprogramme aufgelegt werden, die für den Waldschutz und Klimaschutz völlig kontraproduktiv sind. Derartige Fehlanreize müssten umgehend abgeschafft werden.

 

 

Die unabhängige Wissenschaft sagt klar: Um eine katastrophale Klimaerhitzung zu verhindern, müssen wir die Wälder jetzt und in den kommenden 20 Jahren erhalten bzw. wiederherstellen und ihre Kohlenstoffaufnahme fördern. Abholzen von Wäldern und Holzverbrennen im großen Stil ist ein gefährlicher Irrweg.

 

     Dazu einige Links:

 Aus dem Bundesumweltministerium:

Klimaauswirkungen von Heizen mit Holz | BMUV

 

NABU:

Problematischer Trend mit schlechter Ökobilanz

 


Bei einer Veranstaltung der BI Naturwald Tübingen am 2.5.2023 in Tübingen hielt Prof. Dr. Rainer Luick einen Vortrag, der sich mit dem Thema Holzverbrennung befasst:

https://www.youtube.com/watch?v=Q5j9MQ3NsVw




Podcast von Peter Wohlleben mit Jörg Kachelmann zur Holzverbrennung:

#3 Jörg Kachelmann - Holzöfen, Feinstaub und CO2 von Peter und der Wald (spotify.com)



Unser Informationsheft zur Problematik der Holzverbrennung:

 

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Informationen Holzverbrennung.pdf
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